GS - Ostberlin - DDR Historische Gesellschaft - Historical Society - 1989 - 1990 - Poster 1



Schicksalhafte Jahre 1989 - 1990 : Unterwanderung und Auflösung der DDR


Anschluss der sogenannten "Fünf neuen Bundesländer - Ost" and die BRD

  • Brandenburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Thüringen

  • Der Tag der "Deutschen Einheit" am 3. Oktober ist laut Einigungsvertrag seit 1990 Westdeutschlands Nationalfeiertag,
    da an diesem Datum die deutsche "Wiedervereinigung" / Einverleibung vollzogen wurde.
    Der 3. Oktober ist ein gesetzlicher Feiertag Westdeutschlands.
    Dieser Tag der " Deutschen Einheit" ist gleichzeitig Jahrestag der Einverleibung der DDR zuletzt bestehend aus den sogennanten fünf neuen Bundesländern.

    Der 3. Okt1990 mag fuer manche ein "Tag der Deutschen Einheit" sein, aber eigentlich feiert hier Westdeutschland seinen Sieg über den DDR Zusammenbruch.

    Der Osten Deutschlands ist nicht zusammengebrochen, und auch nicht westhoerig ! Eine EINHEIT nach Westmuster wird es niemals geben ! - Technisch ist Westdeutschland heute auch für Ostdeutschland zuständig, aber Herzen kann man nicht zur Einheit beider Deutschen Teile zwingen ! NICHTS LÄSST SICH ERZWINGEN - die DDR hat das inzwischen auch gelernt - der Westen einscheinend noch nicht !

    Palast_der_Republik__Berlin_DDR
    Palast der Republik - Berlin

    Gregor Gysi's Rede 4. Nov 1989 auf dem Alexanderplatz - Ostberlin
    an die Buerger der DDR


    UNO Beitritt der DDR

    New York - 23 September 1973
    Bundesarchiv, Bild 183-M0925-406 / Joachim Spremberg / CC-BY-SA 3.0





    Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt,
    laßt uns Dir zum Guten dienen,Deutschland, einig Vaterland.
    Alte Not gilt es zu zwingen,und wir zwingen sie vereint,
    denn es muß uns doch gelingen,daß die Sonne schön wie nie
    über Deutschland scheint,über Deutschland scheint.

    Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unserm Vaterland.
    Alle Welt sehnt sich nach Frieden,reicht den Völkern eure Hand.
    Wenn wir brüderlich uns einen,schlagen wir des Volkes Feind.
    Laßt das Licht des Friedens scheinen,daß nie keine Mutter mehr
    ihren Sohn beweint,ihren Sohn beweint.

    Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,lernt und schafft wie nie zuvor,
    und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor.
    Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint,
    wirst du Deutschlands neues Leben.


    Und die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint,
    über Deutschland scheint...



    Altes_Aussenministerium_der_Deutschen_Demokratischen_Republik
    Das (alte) Aussenministerium der Deutschen Demokratischen Republik


    Verband für Internationale Politik und Völkerrecht e. V. Berlin (VIP)


    Schindler, Hans:
    "Deutsche Diplomaten in Deutschland - Fakten und Erinnerungen"






    DDR Botschaft - Bonn - BRD
    offiziell als "Ständige Vertretung" tituliert.
    Zu den Strukturen und zur Tätigkeit der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn in: Detlef Nakath (Hrsg.): "Deutschlandpolitiker der DDR erinnern sich", FIDES Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft, Berlin 1995, (überarbeitet im Oktober 2007)

    Als im Dezember 1972 Egon Bahr und Michael Kohl den Grundlagenvertrag unterzeichneten, hatten sie sich vorher auch auf einen Passus im Vertrag geeinigt, der als Artikel 8 lautete: „Die Deutsche Demokratische Republik und die Bundesrepublik Deutschland werden ständige Vertretungen austauschen. Sie werden am Sitz der jeweiligen Regierung errichtet. Die praktischen Fragen, die mit der Einrichtung der Vertretungen zusammenhängen, werden zusätzlich geregelt." Der zweite Satz des Artikel 8 lässt schon erkennen, dass sich Bahr und Kohl nicht hatten über die Modalitäten einigen können. Wenn es nach der DDR gegangen wäre, dann hätte an dieser Stelle im Grundlagenvertrag gestanden, dass man übereingekommen war, Botschafter auszutauschen und Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten einzurichten. Das wäre nach den Regeln der zwischenstaatlichen Beziehungen und nach den Normen des Völkerrechts normal gewesen. Wenn es aber nach Bonn gegangen wäre? Dann hätte es wahrscheinlich den Artikel 8 überhaupt nicht gegeben. Die BRD wollte jedes Detail vermeiden, was ein weiteres Stück Zweistaatlichkeit dokumentieren könnte. Ihr ging es um „innerdeutsche" Beziehungen. Es war also vorprogrammiert, dass in den späteren Verhandlungen über die Errichtung der Vertretungen die gegensätzlichen Grundpositionen nochmals aufeinanderprallen werden.

    Bonn bestimmte Verhandlungsführer seinen künftigen Vertreter in der DDR und ernannte dazu Günter Gaus zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Sicher ging man davon aus, dass auch die DDR ihren künftigen Vertreter als Verhandlungsführer bestellen würde, den Staatssekretär beim Ministerrat der DDR, Michael Kohl. Aber statt dessen schuf die DDR erst einmal neue Fakten in ihrem Interesse: die Funktion dieses Staatssekretärs beim Ministerrat wurde ersatzlos gestrichen und der stellvertretende Minister für Auswärtige Angelegenheiten Kurt Nier mit der Führung der Verhandlungen beauftragt. Die DDR wollte damit die Zuständigkeit des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten deutlich machen und dokumentieren, dass es sich nach ihrer Auffassung um völkerrechtliche Beziehungen handelte. Das störte die Bundesregierung gewaltig, aber sie konnte nichts daran ändern. Es war eben Sache der DDR, wem sie mit der Verhandlungsführung beauftragte.

    Die Verhandlungen waren dann kompliziert und zogen sich bis März 1974 hin

    Etwa doch Botschaften?




    Am 14. März 1974 unterzeichneten Kurt Nier und Günter Gaus in Bonn das Protokoll über die Errichtung der Ständigen Vertretungen. Man einigte sich auf die amtlichen Bezeichnungen „Ständige Vertretung" und „Leiter der Ständigen Vertretung". Der Kompromiss bestand darin, dass die Titel „Botschaft" und „Botschafter" vermieden wurden. Aber wenn man dann in Punkt 3 des Protokolls liest, dass der Leiter der Ständigen Vertretung der DDR beim Bundespräsidenten und der Leiter der Ständigen Vertretung der BRD beim Vorsitzenden des Staatsrates „akkreditiert" werden, wird man doch sehr an Botschaften erinnert. Auch in den anderen Punkten des Protokolls regelte man die Dinge so, wie es bei Botschaften üblich ist. So wurde ausdrücklich festgelegt, dass die Wiener Konvention vom 18. April 1961 zur Anwendung kommt. Und diese Konvention heißt eben im vollen Titel: „Konvention über diplomatische Beziehungen". Eine Einschränkung bzw. einen Unterschied zu normalen diplomatischen Beziehungen konnte Bonn im Hinblick auf die Ständige Vertretung der DDR doch noch durchsetzen: Im Punkt 6 des Protokolls wurde festgeschrieben, dass für Angelegenheiten der Ständigen Vertretung der DDR das Bundeskanzleramt zuständig ist. Aber auch das war ein Fortschritt für die DDR, denn ursprünglich sollte dies das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen sein.

    Außerdem hieß es im Protokoll, dass für die Angelegenheiten der Ständigen Vertretung der BRD in Berlin das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR zuständig ist. Soweit war im Protokoll alles vereinbart und mit Briefwechsel vom 5. April 1974 wurde festgelegt, dass das Protokoll am 2. Mai 1974 in Kraft treten soll. An diesem Tage wurden dann die Ständige Vertretung der DDR in Bonn in der Godesberger Allee 18 und die Ständige Vertretung der BRD in Berlin zunächst im damals existierenden Hotel „Unter den Linden" (inzwischen abgerissen), etwas später dann endgültig in der Hannoverschen Straße, eröffnet.




    H O M E